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Animation - Traumjob oder Vagabundentum?


Animation - Traumjob oder Vagabundentum?

Morgenmeeting, Nachtproben und glühende Kurven
, Band 65 1. Überarbeitete Auflage der Druckausgabe

von: Michael Oschmann

12,99 €

Verlag: Interconnections
Format: EPUB
Veröffentl.: 07.01.2016
ISBN/EAN: 9783860402504
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 160

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Ein Achtzehnjähriger bricht auf in die bunte Welt der Animation, zwischen Paradisvogel und Seelentröster. Große Ahnung hat er nicht, so dass auch einige schmerzliche Erfahrungen gemacht werden. Dreineinhalb Jahre ist er unterwegs, in den schönsten europäischen Urlaubsgebieten.
Mit Liebe, manchmal auch Wut im Bauch, beschreibt er die Höhen und Tiefen des Animateurwesens. Eine exzellente Vorbereitung für alle, die auch mit einem Animateurjob liebäugeln.
Bereuen tut er nichts. Es war seine beste Erfahrung im Leben.
Ratgeber für alle, die mit einer Beschäftiung als Animateur bzw. Animateurin liebäugeln, sei es, um im Tourismus Fuß zu fassen, um eine Wartezeit zu überbrücken oder aus Faszination am Reisen und Herumkommen.
Vorwort
Zeit der Selbstfindung
Casting
Das Seminar Teil I
Kroatien - Auf in den ersten Einsatz
Los geht's
Mixed Picles
Ob die Katze Rum-Cola mag?
Treu
Das erste mal wieder zu Hause
Auf die Bretter die die Welt bedeuten, Achtung ich will tanzen
Drei Stunden Schlaf am Tag – Skiopening Zell am See
Häufige Fragen
Lanzarote - Wo der Gartenschlauch endet, endet die Vegetation
Kinderessen oder Müllentsorgung
Vom Regen in die Traufe
Teeniearlarm
Alkohol
Bulgarien, Ballermann am Balkan
Schlafen unmöglich
Verlaufen
Feuchter Sand
Mein zweites Zuhause
Katzenklo
Bekloppt
Erwischt
Kultur
Auf den Hund gekommen
Ab hinter ein Gebüsch
Zwischenmenschliches
Österreich – Die Piefkes zwischen Piste, Apreski und Sauna
Weihnachten, Liebesgrüße aus Dortmund
Faultierwochen
Küss den Boden
Kapselriss und Beinbruch
PS, ich liebe dich
Vorsicht Kamera
Skifasching
Ostern
Umgang mit Kindern – man sollte keins verlieren
Portugal - die Geister die ich rief
Nur die zweite Geige
Rock me Amadeus
Rudelgucken
Meine Nachbarn haben mich geliebt
Make some noise
Kindergarten
Bergfest
Wie ein altes Ehepaar
Gefälschte Bewertungsbögen
Portugal ist minimalistisch
Teamchefs
Österreich Teil zwei - letztes Jahr war es besser
Süßer Wahnsinn
Pump dich auf
Sie waren einfach weg
Humor ist, wenn man trotzdem lacht
Schämen die sich nicht?
Was man alles erleben kann
Seminar Teil II - Ganz alte Hasen
Endzeitstimmung und Saisongmüdigkeit
Menorca 20 mal 40 Kilometer nichts
Hex Hex
Eventwochen
Das Vorzeigehotel
Der tasmanische Teufel
Gesprächsprotokoll
Looserwoche
Viva la Revolution
Der Weg hinauf führt durch den Dreck
Der Befreiungsschlag
Kreta, die letzten zehn Wochen, ein gelungener Abschluss
Ich wollte jede einzelne Sekunde geniessen
Hole Summer long
Bei über dreißig Grad in einem dicken Plüschtier
Kretashowteam
Mein ganz persönliches Highlight
Wie eine Strandhaubitze
Ende und aus
Animation aus meiner Sicht
Nachwort
.
Casting
Man kennt es unter Vorstellungsgespräch, Casting oder Job Day, egal wie man es nennt, man muss sich für einen Arbeitgeber interessant machen. Das Wort Casting erinnert allerdings immer zu sehr an das Fernsehprogramm am Samstagabend. An dem sich unzählige vor den Fernseher setzen, um anderen dabei zuzusehen, wie sie versuchen, ihren Traum wahr zu machen. Vielleicht weil ihr eigens Leben nicht interessant genug ist. Deshalb benutze ich einen anderen Ausdruck und zwar Job Day.
Beim eintägigen Job Day´s entscheiden die Reiseveranstalter, wer im sonnigen Süden arbeiten darf. Mein erster Job Day war ein Misserfolg, ich hatte aber bei andern Veranstaltern genug Bewerbungen laufen. Ich folgte im November der zweiten Einladung in die Zentrale eines Reiseveranstalters, um mich casten zu lassen. 15 Leute, das heißt 14 Mädels und ich. So ziemlich als erstes wurde ein Film über einen ganz normalen Tag als Animateur gezeigt. Von morgens um acht bis nachts nach den Proben. Es war ein Extremfall, der gezeigt wurde, dennoch wurde steif und fest behauptet, das Leben eines Animateurs sei jeden Tag so und es gebe fast keine Freizeit. So in etwa wie die Fernsehbeiträge über diese Arbeit.
An jenem Tag war auch ein Filmteam anwesend. Ein kleiner Sender aus der Gegend, der einfach unseren Job Day filmen wollte. Als einzig männlicher Teilnehmer stand ich etwas ungewollt im Fokus der Kamera. Eigentlich sollte vorerst niemand erfahren, dass ich Animateur werden wollte. Meine Bekannten sollten das mitbekommen, wenn es soweit war. Der Sender machte mir allerdings einen dicken Strich durch die Rechnung. Eine Bekannte sah den Beitrag, so dass es nur wenige Tage dauerte bis fast alle meine Freunde im Bild waren.
Vier Jahre nach diesem Job Day berichtete mir eine Freundin aus der Schule, einen Zeitungsartikel über mich und diesen Tag gelesen zu haben. Die Mädels beim Job Day nannten mich "den Herrn" oder "Quotenjungen". Quotenjungen werden immer genommen, sagte eine Teilnehmerin während einer Zigarettenpause, der Zeitung gegenüber. Im Artikel steht, dass ich sagte: ich sei mir für nichts zu schade. Dass dem so war, stellte sich im Laufe meiner Animationszeit auch heraus.
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Wenn einer dreieinhalb Jahre als Animateur in Europa unterwegs war, dann kann er ein Buch schreiben. Genau das dachte ich mir, als ich aus meinem letzten Einsatz in Griechenland auf Kreta zurück nach Hause kam, denn ich war Animateur.
Viele Leute fragen mich, warum ich mit diesen Job aufgehört habe, viele verstehen gar nicht, warum ich ihn überhaupt erst begonnen habe. Aber eins steht fest, es waren die besten Jahre meines bisherigen Lebens.
Als ich zum ersten Mal ansprach, Animateur werden zu wollen, stieß ich auf Unverständnis. Viele hatten das nicht von mir erwartet, da ich eher ein ruhiger, zurückhaltender Zeitgenosse war. Andere wiederum lachten und waren der Meinung, dass ich ab nun mit einem Volleyball unterm Arm um den Pool renne, Gäste von den Liegen zerre und abends feiern gehe. Was ich genau machen sollte, wusste ich selber nicht, da ich noch nie einen richtigen Cluburlaub gemacht hatte. Recht spontan und ganz nach dem Motto ,ich war noch niemals in New York“, bewarb ich mich via Internet bei fast zwei Dutzend Reiseveranstaltern. Schon auf den Internetseiten bei den Bewerbungsvorlagen, ließ sich erahnen, wieviele Veranstalter zusammen gehören, alles in allem bekam ich nicht einmal zehn Antworten aber alle waren gewillt, mich zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen.

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