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© 2012 Franzis Verlag GmbH, 85540 Haar

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ISBN 9783645270113

Inhaltsübersicht

Vorwort

1  Kurz und bündig

1.1  Was dürfen Sie selbst machen?

1.2  Das elektrische Hausnetz

1.3  Was muss gemessen werden?

2  Einfache Aufgabenbewältigungen

2.1  Provisorische Beleuchtung

2.2  Anschluss/Auswechseln einer Leuchte

2.3  Anschluss einer Leuchtstoff- oder LED-Leuchte

2.4  Anschluss eines Deckenleuchters mit zwei Lampensektionen

2.5  Parallel verbundene Leuchten

2.6  Halogenleuchtmittel

2.7  Feuchtraum- und Außenleuchten

3  Erneuerung von Lichtschaltern und Dimmern

3.1  Erneuerung eines einfachen Lichtschalters

3.2  Erneuerung eines Doppel-Lichtschalters

3.3  Erneuerung eines Wechselschalters

3.4  Erneuerung eines Kreuzschalters

3.5  Lichtdimmer auswechseln

3.6  Erneuerung eines Lichttasters (Stromstoßschalters)

3.7  Erneuerung eines Treppenlichtautomaten

3.8  Erneuerung eines Dämmerungsschalters

3.9  Erneuerung eines PIR-Annäherungsschalters (Bewegungsmelders)

3.10  Erneuerung eines Radar-Bewegungsmelders

3.11  Erneuerung von infrarot- oder funkgesteuerten Lichtschaltern & Dimmern

4  Steckdose erneuern

5  Einfache Elektroinstallationen

5.1  Elektrische Leiter und Leitungen

5.2  Welche elektrischen Leiter brauchen Sie?

5.3  Abzweigdosen und Gerätedosen

5.4  Leiterklemmen

5.5  Der IP-Schutzgrad

5.6  Werkzeuge und Montagematerialien

6  Erweiterung einer bestehenden Leitung

6.1  Anschlüsse für neue Lichtschalter

6.2  Anschluss für eine neue Steckdose

6.3  Anschluss für eine neue Wandleuchte

6.4  Anschluss für eine neue Deckenleuchte

6.5  Funk- und Infrarotschalter für die Beleuchtung

6.6  Elektroinstallationen im Wohnbereich

7  Unterputz-Elektroinstallationen im Wohnbereich

7.1  Die Logistik einer Elektroinstallation

7.2  Das elektrische Hausnetz

7.3  Der Verteilerschrank (Stromkreisverteiler)

7.4  Sicherungsautomaten (Leitungsschutzschalter)

7.5  FI-Schutzschalter

7.6  Einteilung der Leitungen im Hausnetz

7.7  Unterschiedlich kombinierte Leitungen

7.8  Installationszonen für Unterputzleitungen

7.9  7.9 Installationszonen im Badezimmer

8  Aufputz-Elektroinstallationen

8.1  Aufputz-Elektroinstallationen im Innenbereich

8.2  Aufputz-Elektroinstallationen im Außenbereich

9  Erdkabel im Außenbereich

10  Außenbeleuchtung

10.1  Wand- und Decken-Außenleuchten

10.2  Sockelleuchten

10.3  Standleuchten, Pfeilerleuchten und Kandelaber

10.4  Einbruchsschutz-Beleuchtung

10.5  Elektrische Vorrichtungen im Außenbereich

10.6  Solarstrom im Außenbereich

11  Kommunikationsverbindungen

12  Hauserder und ihre Anschlüsse

13  Verputzen elektrischer Leitungen

14  Arbeitsschritte richtig ausführen

14.1  Schraubenlose Steckklemmen

14.2  Abisolieren von Leitern

14.3  Schneiden und Abisolieren von Kabeln

14.4  Deckenleuchten einbauen

14.5  Halogendeckenleuchten

14.6  Leuchtdioden(LED)-Deckenleuchten

14.7  Leuchtstofflampen

14.8  Stromversorgung von Überwachungskameras im Außenbereich

14.9  Einfacher Selbstbau-Dämmerungsschalter

15  Spannung, Strom und Leistung

15.1  Leistungsverluste im Hausnetz

16  Sicherheitshinweise

17  Einbruchsschutz und Sicherheitstechnik

17.1  Perfekter Einbruchsschutz

17.2  Tür-Gegensprechanlagen

17.3  Spezielle Sicherheitssysteme im Wohnbereich

Stichwortverzeichnis

Vorwort

Nach dem Durchlesen dieses Buchs werden Sie vermutlich überrascht sein, wie wenig man bei normalen Elektroinstallationen beachten muss und wie leicht sich vieles selbst machen lässt. Wer eigenständig Aufgaben erledigen kann, für die andere einen Handwerker brauchen, spart nicht nur Geld, sondern oft auch Stress und Ärger.

Noch immer kursiert die Vorstellung, einem »Laien« wäre es verboten, elektrische Installationen selbst durchzuführen. Es gibt kein Gesetz, das diese »Eigenleistung« verbietet – und hat es auch noch niemals gegeben. Es gibt nicht einmal einen gesetzlichen Vorschriftenzwang, an den sich ein Heimwerker halten müsste. Theoretisch dürften Sie in den eigenen vier Wänden die elektrischen Leitungen sogar wie Wäscheschnüre kreuz und quer durch das Haus ziehen – sofern es sich um den Eigenbedarf handelt. In der Praxis sollten Sie jedoch anstreben, Ihre Elektroinstallation gewissenhaft und vorschriftsmäßig so auszuführen, wie es auch ein Profi machen würde – und wie es in diesem Buch beschrieben wird. Das erleichtert sowohl Ihnen als auch einem anderen eventuelle spätere Arbeiten (oder eine Fehlersuche) am elektrischen Hausnetz und schützt Sie und Ihre Familie.

Elektroinstallationen gehören zu den einfachsten handwerklichen Tätigkeiten, denn sie stellen keine besonderen Anforderungen an Erfahrung, Handfertigkeit oder Routine: Alle Verbindungen werden nur mit handelsüblichen Schraub- oder Steckklemmen erstellt, man muss nichts schweißen, feilen oder Bauteile in Handarbeit erstellen. Man muss aber wissen, wie etwas gemacht wird, worauf es dabei ankommt und wie es funktioniert. Das wird in diesem Buch Schritt für Schritt so erläutert, dass es auch gänzlich unerfahrene Heimwerker(innen) problemlos in den Griff bekommen.

Viel Erfolg bei Ihren Elektroarbeiten wünschen Ihnen

Bo Hanus und seine Mitautorin (und Ehefrau) Hannelore Hanus-Walther

1  Kurz und bündig

1.1  Was dürfen Sie selbst machen?

Ob etwas stromfrei ist, kann man am einfachsten mit einem Phasenprüfer (Spannungsprüfer) feststellen (siehe hierzu Kap. 1.3).

Machen Sie sich bei allen Arbeiten am elektrischen Hausnetz folgende Grundregeln zur Gewohnheit:

Eigenhändige Elektroarbeiten am Hausnetz Ihres eigenen Hauses oder Ihrer eigenen Wohnung unterliegen keinem gesetzlichen Vorschriftenzwang. Eine Ausnahme gibt es nur bei Neubauten: Diese werden von dem Stromversorger nur dann an das elektrische Netz angeschlossen, wenn die Installation von einem »berechtigten Elektromeister« mit einem »Fertigstellungs-Anmeldeschein« angemeldet und unterschrieben wird. Sie dürften in diesem Fall die Elektroarbeiten z. B. unter einer vereinbarten Fachaufsicht mit einem »berechtigten Elektromeister« dennoch eigenhändig durchführen, wenn Sie sich an die geltenden Vorschriften halten. Die Vorschriften sind auf diesem Gebiet einfach und logisch nachvollziehbar. In jeder unserer Anleitungen weisen wir auf den jeweiligen vorgeschriebenen Spielraum hin.

Im Vergleich mit vielen anderen handwerklichen Tätigkeiten stellen einfachere Elektroarbeiten keine besonderen Ansprüche an Handfertigkeit oder Routine. Alle benötigten Materialien und Bauteile sind als Fertigprodukte erhältlich und mit Schraub- oder Steckverbindungen versehen. Schwieriger sind bei Elektroinstallationen nur »Hilfsarbeiten« wie z. B. das Stemmen, Fräsen oder Bohren im Mauerwerk und das anschließende Verputzen der Wände. Sie finden in diesem Buch aber auch zu diesen Themen leicht verständliche Tipps, die Ihnen den Weg zum sicheren Erfolg zeigen.

Der elektrische Strom, die eigentliche Gefahrenquelle bei Elektroarbeiten, lässt sich vorher abschalten. Es besteht hier also kein Stromschlag-Risiko, wenn man sich vor jeder Arbeit vergewissert, dass alles – aber auch wirklich alles – tatsächlich stromfrei ist.

1.2  Das elektrische Hausnetz

Das elektrische Hausnetz besteht aus elektrischen Leitern, die als einzelne isolierte Leiter in Rohrleitungen, Flachleitungen oder Kabeln untergebracht sind. In der Grundkonfiguration besteht das »Licht- und Steckdosennetz« aus drei Leitern, von denen zwei als die eigentlichen Stromleiter dienen, und der dritte nur Schutzleiter ist (Abb. 1.1). Wir werden in diesem Buch die in Fachkreisen etablierte Bezeichnung »Phase« anstelle der etwas verwirrenden Bezeichnung »Außenleiter« verwenden. So beugen wir Missverständnissen vor.

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Bild 1.1  Ein Hausnetz-Stromanschluss besteht meist nur aus drei Leitern: Zwei davon bilden die eigentliche Stromzuleitung, der dritte fungiert als Schutzleiter (Erder).

Der eigentliche Hausanschluss wird in der Regel als Drehstromanschluss (Drei-Phasen-Anschluss) ausgeführt (Abb. 1.2).

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Bild 1.2  Der Hausanschluss

In einem normalen Haushalt wird der Drehstrom meist nur für einen Elektroherd benötigt – falls es keinen Gasanschluss für einen Gasherd gibt. Auch dann wird dennoch das Hausnetz als Drehstrom-Hausnetz ausgelegt, denn das öffentliche elektrische Netz ist ebenfalls als Drehstromnetz konzipiert. Der Stromversorger verlangt, dass der elektrische Strom von allen drei Phasen möglichst ausgewogen bezogen wird. Aus diesem Grund werden in jedem Haus die drei Phasen der Stromzuleitung so eingeteilt, dass eine ausgewogene Belastung einzelner Phasen zumindest einigermaßen angestrebt wird. Dies klappt natürlich in einem einzelnen Haus nicht perfekt, aber bei einer größeren Menge von Häusern geht die Rechnung zufriedenstellend auf.

Bei der ausgewogenen Nutzung einer Drehstrom-Hauszuleitung müssen die einzelnen Phasen im Hausnetz unter den Steckdosen- und Lichtleitungen entsprechend durchdacht eingeteilt werden: Die Steckdosen in der Küche hängen dann z. B. an einer anderen Phase als die Küchenlichtleitung usw. Ein konkretes Beispiel der Einteilung zeigt Abb. 1.3.

Die Hausnetzspannung, die für einzelne Leuchten oder Steckdosen vorgesehen ist, beträgt nur 230 Volt (V) (Wechselspannung), aber die Spannung zwischen einzelnen Phasen beträgt stolze 400 V (ebenfalls Wechselspannung). Wie aus Abb. 1.2 hervorgeht, beträgt die Spannung zwischen jeder der Phasen und dem Neutralleiter jeweils nur 230 V. Der Neutralleiter leitet zwar denselben Strom (zurück zum Transformator des öffentlichen Netzes), ist aber, ähnlich wie der Schutzleiter , mit der Erde verbunden. Daher kann man vom Neutralleiter oder vom Schutzleiter keinen elektrischen Schlag bekommen (nur von der Phase). Zwischen den einzelnen Phasen und dem Schutzleiter (oder gut geerdeten Wasserleitungs- oder Zentralheizungsrohren) beträgt die Wechselspannung ebenfalls 230 V.

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1.3  Was muss gemessen werden?

Vor jeder Berührung einer Stromleitung sollten Sie lieber zweimal prüfen, ob auch wirklich nichts unter Strom steht. Genau genommen geht es in diesem Fall nur um die Phase. Speziell zu diesem Zweck gibt es eine große Auswahl an Phasenprüfern.

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Bild 1.3  Phasenprüfer, Spannungstester und Multimeter sind für den Elektroinstallateur unverzichtbar.

Die einfachsten Phasenprüfer (einpolige Spannungsprüfer) sind als kleine Schraubendreher (Abb. 1.4a) ausgeführt, in denen ein Glühlämpchen aufleuchtet, wenn ihre Klinge in Berührung mit der Phase kommt. Die günstigsten batteriefreien Phasentester dieser Art kosten etwa 2 €. Man muss hier mit dem Finger einen Kontakt am Schraubendrehergriff berühren, um über den eigenen Körper eine leitende Verbindung mit der »Erde« (dem Fußboden) herzustellen. Diese Phasenprüfer haben den Nachteil, dass bei hellem Licht das Leuchten des integrierten Glühlämpchens nur sehr schlecht erkennbar ist. Man kann sich durch Beschattung dieser »Mini-Lichtquelle« helfen und praktisch testen, wann und wo dieser Phasenprüfer einsetzbar ist.

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Bild 1.4  Nicht vergessen: Prüfen Sie vor der Demontage der Elektroanschlüsse eines »alten« Lichtschalters oder einer »alten« Steckdose sorgfältig, ob alle diese Anschlüsse auch tatsächlich spannungsfrei sind

Phasenprüfer in Schraubendreherausführung gibt es auch in gehobener Ausführung als batteriebetriebene »Multitester«. Sie leuchten intensiver und zeigen (berührungslos) die Phase auch dann an, wenn die Klinge des Testers z. B. nur die isolierte Ummantelung eines Leiters berührt. Vorteilhafter sind jedoch Spannungsprüfer, die z. B. nach Abb. 1.4b neben dem Aufleuchten auch noch durch Piepen oder Summen das Vorhandensein einer Spannung melden. Die meisten dieser Tester arbeiten berührungslos und nehmen z. B. auch durch die Ummantelung eines Kabels die Spannung wahr.

Zweipolige Spannungsprüfer nach Abb. 1.4c können – im Gegensatz zu den einpoligen Phasenprüfern – eine Phase als solche nicht finden, dafür aber zweipolig eine Spannung messen. Das ist für einen Elektroinstallateur wichtig. Wenn z. B. bei der Zuleitung eines Leuchten- oder Steckdosenanschlusses zwar die Phase vorhanden, aber der Neutralleiter unterbrochen ist, hilft ein einpoliger Phasenprüfer nicht weiter. Abgesehen davon zeigt dieser Spannungsprüfer auch die Höhe der Spannung an. So kann z. B. auch geprüft werden, ob die Spannung zwischen zwei Anschlussklemmen 230 V oder 400 V beträgt. Einfachere zweipolige Spannungsprüfer zeigen die Messwerte nur stufenweise über Leuchtdioden, teurere Geräte gleitend über ein LCD-Display an. Manche von ihnen verfügen auch über einen Vibrationsalarm für Spannungserkennung und Durchgangsprüfung.

Anstelle spezieller Spannungsprüfer für Elektriker eignen sich für Messungen an Elektroinstallationen kleinere Stiftmultimeter (Abb. 4.1d). Hier ist aber auf den maximalen Spannungsmessbereich zu achten. Er endet oft bei ca. 250 V~, müsste jedoch für diese Anwendungen auch 400 V~ anzeigen/verkraften können. Mit einem Tischmultimeter (Abb. 4.1e) wird sich ein professioneller Elektroinstallateur nicht anfreunden wollen, denn es fehlt hier beim Messen meist die dritte Hand. Ein Heimwerker aber, der Messungen am Hausnetz nur gelegentlich vornimmt, dürfte sich mit einem Multimeter zufriedengeben. Conrad Electronic vertreibt ein strapazierfähiges und kostengünstiges Digital-Multimeter (Voltkraft-VC-12, Conrad-Bestell-Nummer: 12 30 59, Abb. 4.1f). Es verfügt über eine automatische Wahl der Messfunktion von Spannung, Widerstand und Durchgang und hat kleine Abmessungen.

2  Einfache Aufgabenbewältigungen

An jeder neuen Leuchte, an jeder Steckdose und an jedem Lichtschalter sind die Anschlüsse mit Abkürzungen beschrieben. Die Farben der Isolation der elektrischen Leiter klären normgerecht über ihre Funktion (siehe Abb. 2.1) auf.

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Bild 2.1  Zwei Hausnetz-Grundschaltungen: a) Anschluss einer Steckdose; b) Anschluss einer Leuchte.

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Bild 2.2  Wichtig: Machen Sie es sich zu einem Grundsatz, vor der Arbeit an einer Elektroinstallation immer den richtigen Sicherungsautomaten auszuschalten. Danach sollten Sie mit einem intakten Phasenprüfer (nach den Beispielen b oder c) kontrollieren, ob die Anschlüsse auch tatsächlich spannungsfrei sind. Vergewissern Sie sich jeweils vorher, dass der Phasenprüfer wirklich zuverlässig funktioniert (siehe hierzu auch Kap. 16 – »Sicherheitshinweise«).

2.1  Provisorische Beleuchtung

Der Anschluss einer (neuen) Leuchte gehört zu den einfachsten Aufgaben. Beim Einzug in eine neue Wohnung wird oft erst eine provisorische Beleuchtung benötigt. Einfache Lampenfassungen aus dem Baumarkt können hier schnell Abhilfe schaffen. Der Anschluss erfolgt am besten nach Abb. 2.3. In diesem Fall benötigen Sie auch die hier eingezeichneten Lüsterklemmen (die nicht immer an dem Deckenanschluss vorhanden sind). Sie werden für den Anschluss der Lampenfassung außerdem zwei kurze isolierte Drähte (oder Kabel) brauchen. Haben Sie nichts vorrätig, kaufen Sie sich im Baumarkt einen Streifen Lüsterklemmen und etwa 1 m Zwillingslitze, die sie mit einem Seitenschneider (Zwickzange) in ca. 15 cm lange Stücke schneiden.

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Bild 2.3  Nach diesem Beispiel kann eine provisorische Beleuchtung erstellt werden: Wie rechts abgebildet, sollte aus Sicherheitsgründen das Gewinde der Lampe nicht mit der Phase, sondern mit dem Neutralleiter verbunden werden (dies ist jedoch kein Muss). Der Schutzleiter wird bei diesem Provisorium nicht angeschlossen.

Die Lampenfassung mit der Glühlampe darf ohne zusätzliche Befestigung an der Stromzuleitung hängen. Die Stromzuleitung kann auch direkt an die Klemmen der Lampenfassung (ohne Lüsterklemmen) geschraubt werden.

Wichtig: Lichtschalter müssen vorschriftsmäßig jeweils die Phase (nicht den Neutralleiter) der Leuchtenanschlüsse schalten. Man darf sich aber nicht blind darauf verlassen, dass es bei einer bestehenden Elektroinstallation auch tatsächlich so gemacht wurde. Eine Kontrolle mit einem Phasenprüfer ist daher sicherheitshalber zwingend erforderlich.

2.2  Anschluss/Auswechseln einer Leuchte

Der Anschluss einer Leuchte erfolgt im Prinzip auf die gleiche Weise, wie sie im vorhergehenden Kapitel erläutert wurde. Bei Decken- und Wandleuchten, die mit einer Klemme (oder Lüsterklemme) versehen sind, muss jedoch auch der Schutzleiter (Erder) nach den Beispielen in Abb. 2.4 angeschlossen werden. Bei einigen Wand- oder Decken-leuchten wird die Stromzuleitung direkt an die Lampenfassung (Abb. 2.4 unten / 2.6), bei anderen an zusätzliche Anschlussklemmen angeschlossen. Bei neu gekauften Leuchten ist der Anschluss auf einen Beipackzettel gezeichnet.

Kunststoffleuchten benötigen meist keinen Schutzleiteranschluss und verfügen daher über keine entsprechende Anschlussklemme. Zwicken Sie hier aber den Schutzleiter nicht ab (Sie könnten ihn für die nächste Leuchte brauchen), sondern biegen Sie ihn nur zur Seite und isolieren sein Ende ab.

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Bild 2.4  Nach diesem Prinzip können die meisten Leuchten an eine bestehende Stromzuleitung angeschlossen werden.

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Bild 2.5  An der Abdeck-kappe (Baldachin) der Lüsterklemmen einer Deckenleuchte befindet sich eine kleine Schraube. Lockert man sie, lässt sich die Kappe nach unten verschieben. Damit wird die elektrische Zuleitung für eine Montage oder Demontage zugänglich.

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Bild 2.6  Anschlussbeispiel einer Wand-/Deckenleuchte, bei der die Schutzleiterklemme direkt an der Lampenfassung angebracht ist.

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Bild 2.7  Die meisten Deckenleuchtenanschlüsse sind entweder als Dreidrahtanschlüsse (für nur eine Lampensektion) oder als Vierdrahtanschlüsse (für zwei Lampensektionen) ausgeführt. In einer neu bezogenen Wohnung verrät bereits der Lichtschalter, wie der Lichtanschluss ausgelegt ist.

2.3  Anschluss einer Leuchtstoff- oder LED-Leuchte

Bei diesen Leuchten befinden sich die Anschlussklemmen meist innen. Der Anschluss erfolgt nach einem der Beispiele aus Abb. 2.8. Bei einigen neu gekauften Leuchten ist der Anschluss auf dem Beipackzettel aufgeführt und mit den Bezeichnungen L, N und PE (oder oder ) versehen. Diese wurden bereits in Abb. 2.4/2.6 erläutert.

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Bild 2.8  Zwei Anschlussbeispiele von Leuchtstoff- oder LED-Leuchten: Die Schutzleiterklemme ist manchmal separat angeordnet.

2.4  Anschluss eines Deckenleuchters mit zwei Lampensektionen

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Bild 2.9  Anschluss eines Deckenleuchters mit zwei Lampensektionen

Bei vielen Deckenleuchtern sind die Lampen in zwei Lichtsektionen eingeteilt, die über zwei Lichtschalter geschaltet werden. Der Deckenanschluss besteht in diesem Fall aus vier Leitern, die nach Abb. 2.9 anzuschließen sind. Ist der bestehende Leuchtenanschluss nicht für zwei separat geschaltete Lichtsektionen ausgelegt, gibt es folgende Lösungsmöglichkeiten:

Abb. 2.12 zeigt diese Lösung und verdeutlicht ihre Funktionsweise: Der Funkempfänger des Wandlichtschalters schaltet als Hauptschalter die Phase für alle Lampen des Leuchters, der Funkempfänger an der Decke nach Bedarf die ihm zugeteilte Lampensektion ein oder aus. Im Vergleich mit der elektromechanischen Lösung nach Abb. 2.11, bei der beide Lampensektionen unabhängig voneinander geschaltet werden können, ermöglicht das Schalten via Funk nur zwei Lichtkombinationen: Entweder leuchten alle Lampen oder nur die Lampen der Sektion, die der Rosetten-Funkschalter nicht ausschalten kann. Ein kleiner Handfunksender bedient drahtlos beide Funkempfänger. Der Wand-Funkschalter, der wie ein normaler Lichtschalter aussieht, kann wahlweise auch nur manuell betätigt werden.

Wichtig: Ein Wand-Funkschalter-Sender benötigt neben der Phase auch den Neutralleiter. Dieser ist jedoch in einer Gerätedose des Lichtschalters nur dann auffindbar, wenn er z. B. hinten in der Dose zu einer weiteren Gerätedose geleitet wird, in der eine Steckdose installiert ist. Andernfalls muss der Neutralleiter für den Wand-Funkschalter in die Zuleitung zusätzlich eingezogen werden. Geht es nicht, bleibt noch eine Alternativlösung übrig: Der Wand-Lichtschalter bleibt als solcher erhalten und wird nur manuell betätigt. Für das Schalten der »zweiten« Lampensektion (B) wird ein zusätzlicher Funkschalter (Einbauempfänger) eingesetzt.
Eine bequeme Lösung für solche Vorhaben bieten diverse batteriebetriebene Aufputz-Funk-Lichtschalter (Taster mit Funksendern), die keine Stromzuleitung benötigen und an beliebiger Stelle nur auf die Wand geklebt werden. Ihre Stromversorgung beziehen diese Lichtschalter (als Funksender) aus intern untergebrachten kleinen Micro-Batterien oder Knopfzellen. Die Schalter sind mit ein bis vier Tastwippen ausgelegt und können eine dementsprechende Anzahl von Funkempfängern bedienen, die für das eigentliche Schalten zuständig sind (Siehe hierzu auch Kap. 6.5).

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Bild 2.11  Anordnung der Stromzuleitung für einen Deckenleuchter mit zwei Lampensektionen

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Bild 2.12  Sind die Lampen einer Deckenleuchte in zwei Lichtsektionen eingeteilt, aber ist die Stromzuleitung nur mit einem einzigen Phasenleiter ausgelegt, kann mithilfe zweier zusätzlicher Funkschalter das kombinierte Schalten von zwei Lampensektionen ermöglicht werden: Der eingezeichnete Funkhandsender kann bei Bedarf auch mehrere Verbraucher, z. B. Steckdosen-Funkschalter, schalten.

2.5  Parallel verbundene Leuchten

Leuchten einer Treppenbeleuchtung sowie auch manche nebeneinander installierte Wandleuchten sind parallel miteinander verbunden. Es handelt sich um die gleiche Lösung, die z. B. bei der Lampenkette einer Festbeleuchtung nach dem Prinzip aus Abb. 2.13a angewendet wird.

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Bild 2.13  a) Parallel verbundene Glühlampen; b) parallel verbundene Leuchten, die nicht ganz aus Kunststoff sind, benötigen einen zusätzlichen Schutzleiter.

2.6  Halogenleuchtmittel

Die meisten handelsüblichen Halogenlampen gibt es wahlweise entweder als 230-V-oder als 12-V-Leuchtmittel. Letztere können über einen Transformator angeschlossen werden, der primär an die Netzspannung von 230 V angeschlossen wird und sekundär die benötigte 12-V-Wechselspannung für die Halogenlampen nach dem Beispiel aus Abb. 2.14 liefert. Eine 20-W-Halogenlampe kann z. B. durch eine leistungsstärkere 40W-Halogenlampe ersetzt werden, wenn dabei die Nennleistung des Transformators nicht überschritten wird.

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Bild 2.14  12-V-Halogenlampen werden oft an einen gemeinsamen 230V-/12-V-Transformator parallel angeschlossen.

12-V-Halogenlampen können bei Bedarf durch baugleiche LED-Leuchtmittel, 230-V-Halogenlampen können dagegen durch beliebige andere 230-V-Leuchtmittel (LED-Lampen) ersetzt werden. Ist an eine Spannungszuleitung nur eine einzige nicht mehr funktionierende 12-V-Halogenlampe mit einem Transformator angeschlossen, kann sie durch eine 230-V-Halogenlampe ersetzt werden. Voraussetzung ist, dass es die Sicherheit des Anschlusses erlaubt. Der Transformator, der den Stromverbrauch unnötig erhöht, fällt dann weg. Diese Lösung ist selbstverständlich nicht für Halogenbeleuchtungen geeignet, bei denen die Stromzuleitungen nicht isoliert sind – wie es z. B. bei Seil- oder Schienenleitungen für 12-V-Halogenbeleuchtung üblich ist.

2.7  Feuchtraum- und Außenleuchten

Anschlüsse von Feuchtraum- oder Außenleuchten unterscheiden sich nicht von den Anschlüssen der bereits beschriebenen Innenleuchten. Beim Ersetzen dieser Lampen ist allerdings darauf zu achten, dass die neu angeschafften Leuchten auch tatsächlich für den Außenbereich oder Feuchtraum geeignet sind. Zudem muss bei diesen Leuchten die Stromzuleitung so ausgelegt werden, dass keine Feuchtigkeit in das Lampeninnere eindringen kann. Manche der Leuchten haben einen Kabeleingang mit Schraubverschluss nach Abb. 2.15, andere sind so konstruiert, dass kein Regenwasser (Spritzwasser) eindringen kann.

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Bild 2.15  Einige Feuchtraum- und Außenleuchten sind für eine wasserdichte Kabelzuleitung ausgelegt.

3  Erneuerung von Lichtschaltern und Dimmern

Bei der Erneuerung eines Unterputz-Lichtschalters passt jeder neue Lichtschalter